Gesundheitsleistung im nephrologicum und cardiologicum
Lipidaphereseverfahren
Unter Lipidapherese versteht man ein Blutreinigungsverfahren, mit welchen das Blut von gefäßwandschädigenden Blutbestandteilen wie LDL-Cholesterin, Fibrinogen und Lipoprotein(a) gereinigt werden kann. Gelingt es trotz optimaler konservativer und medikamentöser Therapie nicht die Cholesterinwerte ausreichend zu senken, kann bei Hochrisikopatienten dieses Verfahren zur Reduktion des kardiovaskulären Risikos notwendig werden. Die Lipidapherese wird (nach vorheriger Genehmigung) von der Krankenkasse bezahlt und wird in unserem Zentrum routinemäßig angeboten. Das Verfahren erfolgt in der Regel veno-venös, d. h. das Blut wird nach Punktion einer Armvene entnommen, über den Adsorber geleitet, hier vom überschüssigem Cholesterin befreit und über eine Vene des anderen Arms zurückgegeben. Durch eine ca. zweistündige Behandlung kann sowohl der LDL- als auch der Lp(a)-Wert um meist mehr als 60% gesenkt werden. Da es im Folgenden zu einem erneuten Anstieg der Blutfette kommt, wird die Behandlung meist einmal wöchentlich durchgeführt.
Die Lipidapherese wird insbesondere bei Hochrisikopatienten mit schweren Fettstoffwechselstörungen eingesetzt. Dazu gehören sowohl Patienten mit angeborenen Fettstoffwechselstörungen, aber auch kardiovaskulär erkrankte Patienten, bei denen trotz maximaler diätetischer und medikamentöser Therapie das LDL-Cholesterin nicht ausreichend gesenkt werden kann. Zudem ist die Lipidapherse bei Patienten mit isolierter Lipoprotein(a)-Erhöhung angezeigt, die trotz optimaler LDL-Cholesterin-Einstellung eine Progredienz ihrer kardiovaskulärer Erkrankung aufweisen.